DIE GRUNDLAGEN DER SPEICHERTECHNIK - TEIL 1

DIE VERSCHIEDENEN SPEICHERARTEN​

Es war noch nie wichtiger Energie einzusparen und innovative Speicher sind dafür in der Heizungstechnik nicht wegzudenken. Effiziente Speicher-Technik sollte längst selbstverständlich für jedes moderne Heizsystem sein. Denn die Effizienz der gesamten Heizung wird dadurch signifikant verbessert und die Lebensdauer des Wärmeerzeugers verlängert. Energiesparen bedeutet also nicht immer den eigenen Wärme-Komfort zu senken, sondern vor allem intelligente Lösungen zu schaffen – ohne dabei auf Komfort zu verzichten.

Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, in unserer Blogserie „Grundlagen der Speichertechnik“ Ihnen eine Übersicht über verschiedene Speicherarten, Volumen, Dämmung und Wärmekapazität zu geben. Wir wollen alle Fragen beantworten, Knoten im Kopf lösen und Sie zum Speicherexperten machen. Nur so können Sie die richtige Entscheidung treffen und das Heizkonzept für Ihr Eigenheim verbessern. 

Verschiedene Trink- & Heizungsspeicher erklärt

Den Anfang machen die verschiedenen Speicherarten. Man unterscheidet: Brauchwasserspeicher, einfache Pufferspeicher, Tank-in Tank- oder Rossnagelspeicher, Hygienespeicher, Kombispeicher, sowie Schichtspeicher. All diese Speicher haben den Zweck, Wärme kurz- und wenn möglich auch mittelfristig zu speichern, um sie anschließend innerhalb weniger Minuten oder über ein bis vier Tagen wieder an das Warmwasser- oder die Raumheizung abzugeben.

Brauchwasserspeicher
Grafik erklärt den Brauchwasserspeicher
Schema Brauchwasserspeicher

Häufig fasst ein Brauchwasserspeicher im Einfamilienhaus zwischen 100 und 300 Liter, abhängig von der Personenzahl im Haushalt und vom eingesetzten Wärmeerzeuger.

Im Speicher befindet sich Trinkwasser, das über einen im Speicher eingebauten Wärmetauscher aufgeheizt wird. Die Energie dafür kommt vom Wärmeerzeuger der Heizanlage.

Ein zweiter Wärmetauscher kann beispielsweise für eine Solarthermieanlage genutzt werden.

Da das warme Trinkwasser oft mehrere Stunden oder Tage im Speicher verweilt, bevor es verbraucht wird, besteht bei diesem Speichertyp leider akute und ständige Legionellengefahr.

Pufferspeicher
Grafik erklärt den Pufferspeicher
Schema Pufferspeicher

Diese Art von Speicher wird üblicher Weise bei nicht regelbaren Wärmeerzeugern wie beispielsweise Holzkesseln, aber auch Wärmepumpen als sogenannte “hydraulische Weiche” eingesetzt.

Ihre Aufgabe ist es, Überschussenergie aufzunehmen oder erforderliche Mindestdurchflussmengen, beispielsweise bei Wärmepumpen, zu gewährleisten.

Pufferspeicher werden üblicherweise mit Heizungswasser befüllt und parallel zum Warmwasserspeicher betrieben.

Durch die intelligente Integration eines Pufferspeichers in ein Heizsystem lässt sich die Effizienz bei fast jedem Wärmeerzeuger deutlich steigern.

Meist kommen Größen zwischen 500 und 3.000 Liter zum Einsatz.

Tank-In-Tank- oder Rossnagelspeicher

Bei diesem Speichertyp wird versucht, die Funktion Brauchwasser- und Pufferspeicher zu kombinieren.

Im Kopfbereich eines Pufferspeichers ist ein vom Heizungswasser umgebener Brauchwasserspeicher eingeschweißt. Das heiße Heizungswasser gibt seine Energie unmittelbar über die Wandung des Brauchwasserspeichers direkt an das Trinkwasser ab und erwärmt es.

Um dem Ganzen etwas mehr Agilität und Effizienz zu verleihen, wurde der sogenannte “Roßnagelspeicher” entwickelt, bei dem der Brauchwasserspeicher in verjüngter Form deutlich tiefer in den unteren Bereich des Pufferspeichers ragt.

Auch bei diesem Speichertyp sollte man sich der akuten Legionellengefahr bewußt sein.

Die üblichen Speichergrößen sind 200/500 bis 300/700 Liter (Brauchwasser / Heizungswasser).

Ihr Volumen umfasst etwa 800 – 4.000 Liter.

Hygienespeicher
Grafik erklärt den Hygienespeicher
Schema Hygienespeicher

Dieser Speichertyp soll zum einen die Funktion Brauchwasser- & Pufferspeicher kombinieren, zum anderen dem Legionellenproblem Einhalt gebieten.

Eine lange Wendel aus Edelstahlwellrohr zieht sich von unten nach oben durch den gesamten Bereich des Pufferspeichers.

Das kalte Trinkwasser strömt von unten nach oben durch das Edelstahlwellrohr und erwärmet sich dabei auf die gewünschte Warmwassertemperatur.

Im Speicher selbst befindet sich, wie beim Pufferspeicher nur Heizungswasser, welches durch den Wärmeerzeuger der Heizanlage aufgeheizt wird.

Die Legionellengefahr ist bei diesem Speicher zwar deutlich reduziert, die volle Warmwasserleistung kann in der Regel jedoch nur bei komplett durchgeladenem und voll aufgeheiztem Speicher erreicht werden.

Hygienespeicher werden üblicherweise in Größen zwischen 400 und 1.000 Litern eingesetzt.

Kombispeicher
Grafik erklärt den Kombispeicher
Schema Kombispeicher

Der wohl aufwändigste, komplizierteste, empfindlichste und teuerste Speicher ist der sogenannte “Kombispeicher”. Er besteht aus Wärmetauschern, Anschlussrohren, Schicht- und Leitblechen, etc…

Der Kombispeicher versucht, die Vielzahl der zuvor beschriebenen Funktionen aller Speicherarten in einem einzigen Speicher zu vereinen.

Er kombiniert beispielsweise folgende Attribute:

  • Edelstahlwellrohr für die Trinkwassererwärmung
  • ein oder mehrere Wärmetauscher für den Energieeintrag aus verschiedenen Wärmeerzeugern und der Solarthermie
  • direkte Energieeinspeisung und Entnahme für Wärmepumpen und Raumheizung

 

Die üblichen Größen bei Kombispeichern liegen zwischen 500 und 2.000 Litern.

Schichtspeicher
Grafik erklärt den Schichtspeicher
Schema Schichtspeicher

Der Schichtspeicher bietet großes Volumen und reagiert trotzdem schneller als jeder andere Speicher.

Seine Erkennungsmerkmale:

  • Kein Wärmetauscher im Speicher, dafür aber drei von einander unabhängige Temperaturzonen. Die Oberste für die Trinkwassererwärmung, die darunter liegende für die Raumheizung und die Unterste für das kühle Rücklaufwasser
  • Be- und entladen wird der Speicher immer von und nach oben und zwar über ein Schichtsystem
  • Die Trinkwassererwärmung erfolgt legionellenfrei, über ein externes Frischwassersystem
  • Schichtspeicher bieten die größte Flexibilität aller Heizungsspeicher. Sie sind hervorragend geeignet, die Effizienz der verschiedensten Wärmeerzeuger deutlich zu erhöhen. Vor allem aber lassen sich fluktuierende, erneuerbare und kostenlose Energien, wie beispielsweise die Solarenergie, optimal in ein Heizsystem integrieren.

Ihr Einsatzvolumen reicht von 800 bis hin zu mehreren tausend Litern.

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Legende / Abkürzungen

WW = Warmwasser

HW  = Heißwasser

KW   = Kaltwasser

VL    = Vorlauf

RL    = Rücklauf

KMW  = wassergeführter Kaminofen

RH      = Raumheizung

WE      = Wärmeerzeuger

ST       = Solarthermie

Wie geht es weiter?

Im nächsten Schritt und im zweiten Teil unserer Blogserie „Grundlagen der Speichertechnik“ beschäftigen wir uns nochmal im Detail mit der Dämmung von Speichern. Wie wichtig ist die Dämmung in der Speichertechnik wirklich? Wir freuen uns, bald weiter in die Speichertechnik mit Ihnen einzusteigen. 

Sie haben Interesse? Wir beraten Sie gerne.

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